In diesem Jahr wurde den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern der Viermärker Laufgemeinschaft als Dankeschön ein besonderer Ausblick auf die Dortmunder Industriegeschichte geboten. Am „Hüttenmann“ auf dem Phönixplatz startete die zweistündige Tour „Faszination Skywalk“. Die Bronzestatue, die 1953 von der Dortmunder Künstlerin Friedel Dornberg (1910 – 1989) geschaffen worden war, erinnert an die Stahlarbeiter, die mit einer langen Lederschürze und einem Hitzeschutzschild am Helm den unvorstellbaren Arbeitsbedingungen auf der stillgelegten Hochofenanlage trotzten.

 

Ein nachträglich auf einer alten Gichtgasleitung installierter „Skywalk“ in 26 Metern Höhe ermöglicht einen gut gesicherten, stählernen Zugang zum alten Stahlwerk. Über unzählige steile Treppen gelangten die Viermärker zusammen mit ihrer Ehrenvorsitzenden Elisabeth Brand (84) auf eine 64 m hohe Aussichtsplattform. Während des Aufstiegs, bei dem aus Sicherheitsgründen ein Helm getragen werden musste, wurden unsere beiden Gruppen immer wieder auf heitere und fachkundige Art und Weise durch unsere beiden Stadtführer von „meineHeimat.ruhr“ unterhalten. Ihre spannenden und kurzweiligen Geschichten, die mit vielen Fakten und Anekdoten geschmückt waren, erlaubten zusätzlich zum grandiosen Ausblick über Dortmund einen Einblick in die Geschichte von Phoenix West, die Arbeitswelt der Stahlarbeiter, den Wechsel vom Industrie- zum Technologiestandort und die nicht unbedeutende Rolle der Kreuzkröte und des Wanderfalken.

 

Beim Abstieg von der Hochofenanlage, auf der bis 1998 täglich bei einer Temperatur von mehr als 2000 Grad aus Eisenerz Roheisen hergestellt worden war, fiel der Blick mit der untergehenden Sonne auf die erleuchtete Skyline von Dortmund und die nahegelegene Dortmunder Bergmann Brauerei, die neben Kohle und Stahl stellvertretend für das dritte Standbein der ehemaligen Industriestadt steht. Heute noch verbrauchen Stahlarbeiter bei einer Schicht bis zu 8 Liter Flüssigkeit, und auch von den Viermärkern wurde das Angebot, den Staub der Vergangenheit dort wegzuspülen, gerne angenommen.

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Text: Katrin Lichterfeld

 Fotos/Video: Katrin Lichterfeld/Claus Wieczorek/Paul Bischof