Am 7. April beendete der Viermärker Michael Mowe erfolgreich seine 40. Langdistanz (3,8 km Schwimmen – 180 km Radfahren – 42,2 km Laufen) beim Ironman South Africa in Port Elizabeth. Als Austragungsort für die Afrikameisterschaften ist das Rennen auch international sowohl bei Profis als auch bei Altersgruppenstartern mit einem Anteil von 30 % und größeren Kontingenten aus insbesondere Großbritannien, Deutschland und Spanien sehr populär. Dies liegt sicherlich auch an dem Wetter, das einem spätsommerlichen Mittelmeerklima sehr ähnlich ist, und an zahlreichen attraktiven Freizeitangeboten in dieser malariafreien und sehr europäisch geprägten Region in der Nähe von Touristenattraktionen wie der „Garden Route“ und eindrucksvollen Nationalparks mit Großwild.
Am Wettkampfmorgen begrüßte strahlender Sonnenschein die 1800 Starter. Die rauen Winde zeigten aber, warum die Stadt ganz im Süden von Afrika den Beinamen „die windige Stadt“ trägt und waren dafür verantwortlich, dass die Schwimmstrecke von 3,8 auf 1,6 km verkürzt wurde. Leider ereignete sich hierbei dennoch ein sehr tragischer Zwischenfall, da zwei Teilnehmer beim Schwimmen ums Leben kamen. Die windanfällige Radstrecke (1730 Höhenmeter) besteht aus zwei Runden à 90 km und ist legendär wegen ihrer zum Großteil atemberaubenden, wild zerklüfteten und kilometerlangen Küstenlandschaften. Die sportbegeisterten Südafrikaner machten auch dem zweiten Beinamen von Port Elizabeth, „die freundliche Stadt“, alle Ehre, indem sie die Triathleten unermüdlich auf den vier Runden der flachen Laufstrecke bei ihrem Kampf gegen den Wind anfeuerten. Nach 11:56:37 Stunden überquerte Michael als 657. (11. Der AK 60) die Ziellinie bei seiner 40. Langdistanz.
Fotos: Mowe/Lichterfeld – © finisherpix
Bis auf zwei Ausnahmen wurde Michael Mowe bei allen Wettkämpfen von seiner Frau Katrin Lichterfeld begleitet, die er 1988 in einer Triathlon Abteilung kennen gelernt hatte und mit der er auch regelmäßig zusammen über die Olympische Distanz oder im letzten Jahr erstmalig über die Mitteldistanz startet. Bei seiner ersten Langdistanz 1988 in Almere in den Niederlanden sprang Michael Mowe für einen Vereinskollegen ein, der sich unglücklicherweise eine Woche vor seinem Start verletzt hatte. Seit dieser Zeit ist Michael Mowe von der Langstrecke fasziniert und hat in den letzten 30 Jahren weltweit an Wettkämpfen teilgenommen: Almere/NL – 14 Mal, Neuseeland – 2 Mal, Glücksburg – 1 Mal, Florida – 2 Mal, Frankfurt – 6 Mal, Barcelona – 4 Mal. Im Triathlon-Mekka Roth (7 Mal) erzielte er 1992 mit 9:17 Stunden (Platz 143) seine Bestzeit. Er absolvierte auch dreimal den legendären Ironman Triathlon auf Hawaii. 1990 erreichte er auf „Big Island“ den 184. Platz und 1992 eine persönliche Bestzeit von 10:03 Stunden.
Nach seinem letzten Start in Florida (2002) gab es nach der Geburt seiner zweiten Tochter und zunehmenden beruflichen Verpflichtungen bis auf Frankfurt 2005 eine längere Wettkampfpause mit zum Teil langwierigen Verletzungen (Mittelfußbruch, Armbruch und Knieprobleme). 2009 sah er während eines Kongresses am Vorabend des Ironman Frankfurt einen Athleten sein Fahrrad durch die Hotellobby tragen und entschloss sich spontan, wieder bei einer Langdistanz zu starten.
Als Lungenfacharzt mit sportmedizinischer Zusatzausbildung erprobt der Viermärker Michael Mowe regelmäßig neue leistungsdiagnostische Messverfahren, gerne auch im Selbstversuch.
Katrin Lichterfeld