Der Light Kustrun in Zeeland

Jedes Jahr Anfang Oktober findet in Zeeland der Küstenmarathon (Kustmarathon) statt. Ein Marathon, der als Einwegstrecke von Burgh-Hamstedde nach Zoutelande führt. Als besondere Herausforderung werden Teile des Marathons am Strand gelaufen, und immer wieder geht es die Dünen rauf und runter. Überall entlang der Küste findet man das ganze Jahr die kleinen Hinweisschilder.

Das gesamte Wochenende ist ausgefüllt mit verschiedenen Wettkämpfen rund um den Marathon: Mini-Marathon, Ladiesrun, MTB-Marathon, Wandermarathon und eben der Light Kustrun. Der Light Kustrun findet nach Sonnenuntergang am Freitag vor dem Marathon auf den letzten ca. 10 km der Marathonstrecke statt. Die Strecke führt entlang der Küste vom Hoge Hil in Domburg nach Zoutelande. Das Hauptthema des Laufs ist Licht. Das kommt entlang der Strecke in Form von vielen bunten Lichtern und vor allem im Lichterschmuck der Läufer vor. Viele Teilnehmer sind verkleidet und haben sich mit Knicklichtern und Lichterketten in allen möglichen Farben dekoriert. Eine Stirnlampe ist auf der teilweise stockdunklen Strecke fast schon Pflicht und kann direkt mit der Startnummer bestellt werden. Im Hauptfeld ist die Orientierung dank der beleuchteten Läufer ganz einfach: immer dem leuchtenden Lindwurm nach. Am Anfang und am Ende des Feldes braucht man das Licht auch, um den richtigen Pfad zu finden.

Nach dem Start am Fuße des Hoge Hil in Domburg geht es direkt in die Dünen. Oben auf der Düne läuft man auf einem schmalen Pfad entlang des Golfplatzes in Richtung Westkapelle. Gut, wenn man hier schon seine Tempogruppe gefunden hat oder schon vorne weg ist. Ansonsten kann man beginnen, das bunte Lichtspektakel zu genießen. Neben Zuschauern, die auch ihre Beleuchtung und Musik mitgebracht haben, gibt es auch eine Reihe von Musikpunkten zur Unterhaltung und Anfeuerung der Läufer. Die gesamte Zeit wird man von einem starken Seitenwind begleitet, der scheinbar versucht, die Startnummern von den Trikots zu reißen. Auf dem Deich von Westkapelle wird der Weg dann breiter, und man hat die Chance wieder zu überholen. Nachdem man den Panzer in Westkapelle – ein Relikt der Invasion durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg – hinter sich gelassen hat, geht es hinter den Dünen weiter. Dort ist der Wind deutlich weniger zu spüren. Vielleicht auch, weil er jetzt von hinten kommt? Gerade hat man sich auf die Umgebung eingestellt, kommen auch die nächsten Herausforderungen in Form einiger Treppen, die hinauf und hinunter gelaufen (oder auch gegangen) werden müssen. Man ist überrascht, wie hoch hier die Dünen sind. Nach Passieren des höchsten Punktes der Marathonstrecke – die Marathonis haben hier schon 40 km in den Beinen – geht es auf den Strand, der zum Glück aufgrund der Regenfälle der letzten Tage recht fest ist. Die GPS-Uhr zeigt hier schon knapp 10 km an. Zum Glück hatten wir bereits im Vorfeld gesehen, dass es eher 11,5 km als 10 km sind. Vom Strand geht es wieder auf den Deich und dann im weiten Bogen hinein nach Zoutelande, wo unter dem Zielbogen noch ein letzter Sandhügel aufgeschüttet wurde.

Doch nicht nur als besonderer Erlebnislauf hat es sich gelohnt, gestartet zu sein. Auch sportlich konnten die Viermärker punkten. Niklas wurde Gesamtneunter und schnellster Deutscher. Leon wurde 17ter von 448 Startern. Belohnt wurden alle Finisher mit einer Medaille, die sogar im Dunkeln leuchtet.

Im Video seht Ihr den Zieleinlauf von Niklas

 

Bericht: Michael Hoenen
Bilder: https://myalbum.com/kustmarathon, Fam. Hoenen
Video: Veranstalter des Kustmarathon