Durch den gut gelaufenen Ironman Hamburg im August 2018 „angefixt“, sollten weitere Triathlonhöhepunkte folgen. Bereits im November 2018 meldete ich mich daher für den 70.3 in Zell am See an.
Leider kam ich berufs- und vor allem motivationsbedingt nicht so recht ins Training. Letztlich meldete ich keine weiteren Wettkämpfe für 2019 an und befasste mich zwischenzeitlich auch damit, dass Zell am See mein letzter Wettkampf sein könnte. Mit viel Überwindung trainierte ich im Sommer und begab mich mit dem Wohnmobil nach Zell am See.
Zum Schwimmstart ging es dann gegen 11:00 Uhr bei warmen 27 Grad Lufttemperatur auf die 1900 Meter Schwimmstrecke. Durch den Rolling Start entzerrte sich das Starterfeld von 2800 Triathleten (!) ganz gut. Recht entspannt kam ich nach 34 Minuten in die Wechselzone und begab mich auf die anspruchsvolle Radstrecke mit 1500 Hm. Höhepunkt sollte der 13 km lange Anstieg nach Dienten am Hochkönig sein. Das bestätigte sich auch. Durch das fehlende Radtraining hatte ich das Gefühl, mindestens zwei leichtere Gänge mehr zu benötigen. Letztlich kam ich im Wiegetritt oben an. Nach rasender Abfahrt ging es wellig zurück nach Zell am See. Leider erwischte mich bei km 60 ein Plattfuß hinten. Nach gefühlten 100 Wettkämpfen für mich eine Premiere. Bei 150er Puls einen Schlauch auf einer Hochprofilfelge zu wechseln, war eine echte Herausforderung. Klappte auch nicht sonderlich gut – ich verlor dabei satte 19 Minuten. Mit der Minipumpe halbwegs Druck auf die Reifen gepumpt, fuhr ich zum zweiten Wechsel (3:09 Std.). Der abschließende Halbmarathon lief dann wieder ganz gut. Die Strecke führte am See entlang und enthielt auch ein paar Steigungen. Nach 1:53 Std. und einer Gesamtheit von 5:46 Std. erreichte ich letztlich zufrieden das Ziel. Das Überqueren der Finishline entschädigte für Vieles. Ich denke, das war dann doch nicht das letzte Mal.
Der Wettkampf ist landschaftlich bei sonnigen Bedingungen ein echtes Erlebnis. Dazu noch – trotz der hohen Meldezahlen – top organisierst. Ich kann dieses Rennen auf jeden Fall weiterempfehlen.
Bericht und Fotos: Stefan Lemberg